A.H.
Hallo,
Zuerst meinen Glückwunsch zu der wirklich gut gemachten Seite. Doch nun zu meinem Problem:
Vor einem Jahr trat bei mir ( 61 Jahre alt) auf beiden Ohren ein starkes Pfeifen auf. Vom HNO-Arzt wurde für 14 Tage Trental verschrieben. Eine änderung trat nicht ein. Die Verdrängung dieser Ohrgeräusche funktionierte in der Folgezeit ohne weitere Hilfe recht gut.
Am 24. 3. 02 war das Hörvermögen rechts völlig verschwunden; zu dem lauter gewordenen Pfeifen war aber noch ein starkes Rauschen auf dem tauben Ohr hinzugekommen. Es erfolgte für 10 Tage die übliche Infusionstherapie mit Zugabe von Cortison. Die Hörtests ergaben auch nach dieser Behandlung völlige Taubheit des rechten Ohres. Die Ohrgeräusche sind unverändert. Untersuchungen per Ultraschall und CT ergaben keine sichtbaren Veränderungen oder Hinweise auf Durchblutungsstörungen. Mit der Taubheit des rechten Ohres kann man ja noch auskommen, aber die Ohrgeräusche rechts auf dem tauben Ohr sind schon recht störend. Was ist zu tun??
Mit Dank für jeden konstruktiven Vorschlag auch zu den einzelnen Therapiemöglichkeiten der Tinnitus-Kliniken.
A. H.
Thomas Smid (Forum-Manager)
Zu Ihrem speziellen Fall kann ich selbst keine Meinung abgeben, da Ihr Tinnitus ja mit Taubheit verbunden ist, und die Therapiemöglichkeiten hier offensichtlich verschieden sind.
Die Tinnitusseite von Fritz Kamm (http://www.tinnitus-fakten.de) enthält eine ausführliche Liste von Tinnitus-Kliniken und den dort angebotenen Therapien, einschließlich Bewertungen durch ehemalige Patienten (inwieweit letztere irgendeinen Maßstab geben können, bleibt fraglich, da jeweils nur ein paar Leute Ihre Meinung abgegeben haben).
Wie ja auf meiner Website erwähnt, bin ich persönlich recht skeptisch im Hinblick auf kurzfristige Therapien (obwohl ich eingestehen muss, dass ich hier keine persönliche Erfahrungen habe). In Ihrem Fall könnte es zur Orientierung aber sicherlich von Vorteil sein.
Alex
Ich habe nach einem Discobesuch seit 14 Tagen ein Pfeiffen im Ohr, das ich
allerdings nur dann wahrnehme, wenns um mich herum ganz leise ist. Nun bin
ich nach dem Discobesuch am nächsten Tag per Flugzeug unterwegs gewesen und
werde das Gefühl nicht los, dass durch irgendeine Art von Druck der T
weggehen könnte. So bin ich über eine Autobahn bergab gefahren und spürte
plötzlich wie sich ein Ohr freigeknackt hatte. Danach war der T - Ton
irgendwie sanfter und weiter weg. Ich höre ausserdem beim Schlucken ständig
ein Knacken in den Ohren. Ein Zusammenhang? Der Arzt hat auf diese
Geschichte natürlich null reagiert. Bilde ich mir diesen Zusammenhang ein?
Kann man den T vielleicht bei mir so heilen?
Ich habe des weiteren gelesen, dass einige Therapien den T verschlechtern (!)
können. Ist das so richtig? Wenn ja, welche Therapien sind das?
Ausserdem: Kann ich in diesem frühen Stadium noch irgendeine besondere
Therapie unternehmen? Darf ich jetzt keine Musik hören und soll ich "laute"
Orte wie Restaurants ohne Musik meiden?
Danke für jeden Tipp,
Alex
Thomas Smid (Forum-Manager)
Es ist nicht überraschend, dass Druckänderungen den Tinnitus, wie ja auch das normale Hören, beeinflussen können. Da dies bei Dir ja einen günstigen Einfluss zu haben scheint, solltest Du Deinen Arzt vielleicht
mal auf die Möglichkeit einer Behandlung in der Druckkammer ansprechen.
Generell gibt es keine Therapie, welche bei jedem wirkt, und leider sind die meisten Ärzte auch nicht in der Lage, zu sagen, welche Behandlung im Einzelfall am besten angebracht ist (sie verordnen einfach das, was ihrer Meinung nach hilft). Deshalb sind die meisten 'Therapien' in der Regel wirkungslos oder verschlimmern sogar den Tinnitus, obwohl es natürlich nicht ausgeschlossen ist, daß sie bei einigen zufällig helfen.
Im allgemeinen sollte man natürlich jeden Stress für das Ohr vermeiden, da dies nur den Tinnitus wieder anregt. Wie weit man dabei zu gehen hat, wird man im Laufe der Zeit selbst herausfinden. Man sollte jedoch nicht alle Geräusche abblocken, da man sich dann zu sehr auf den Tinnitus konzentriert.
Alex
Danke für die Antwort, dein Forum ist wirklich eine gute Sache. Ich habe
gelesen, dass es ein Lasertherapie bei Dr. Wilden in Bad Füssing geben soll,
die offensichtlich sehr gute Ergennisse erziehlt. Hast du etwas darüber
gehört?
Noch eine Frage quält mich: Der Arzt hat gesagt ich solle dann Ohrstöpsel
verwenden, wenn ich den Lärm "als belastend" empfinde. Soll das heissen bei
jeder Musik (Zimmerlautstärke und etwas drüber, Automusik) und wenn laut im
Restaurant gesprochen wird?
Gruss und danke für jeden Tip
Alex
Thomas Smid (Forum-Manager)
Wie etliche andere Therapien auch, ist die Lasertherapie ziemlich umstritten. Abgesehen von einer Studie der Universität Köln aus dem Jahre 1993 (welche die Unwirksamkeit der Lasertherapie nachwies) gibt es hier einfach keine neutralen Untersuchungen. Auf Umfragen basierende Erfolgsstatistiken der einzelnen Therapien kann man auf etlichen Websites finden. Diese sind jedoch ausnahmslos mit den jeweiligen Ärzten, Kliniken, Hörgeräte-Herstellern oder Pharmaunternehmen assoziiert, und merkwürdigerweise schneidet in jeder Statistik nur die eigene Methode erfolgreich ab. Ich habe zwar in einigen Tinnitus- Foren positive Berichte bezüglich der Lasertherapie gelesen, aber man weiss natürlich nie, wer diese dort platziert hat. Ich selbst habe jedenfalls von ungefähr 250 Emails an meine Website nur zwei Erfahrungsberichte erhalten, welche die Lasertherapie erwähnten; in einem Fall war dies wirkungslos und im anderen hat es sich sogar verschlechtert.
Es sei bemerkt, dass Dr. Wilden jetzt wesentlich höhere Laserintensitäten anwendet, vermutlich um dem negativen Schluss der Kölner Studie zu entgehen, welche (wie andere Kliniken auch jetzt noch) relativ schwache Intensitäten benutzte. Inwieweit dies medizinisch relevant ist, kann ich leider nicht beurteilen. Auf jeden Fall wird man die Behandlung finanziell selbst zu tragen haben , da die Kosten für die Lasertherapie (vielleicht 1000 Euro oder mehr für die volle Behandlung) von den Krankenkassen nicht erstattet wird.
Bezüglich der Ohrstöpsel: ich würde diese nicht zu häufig anwenden, sondern nur bei wirklich unangenehm lauten Geräuschen. Im Zweifelsfall habe ich sie immer benutzt, aber bei Geräuschen in normaler Zimmerlautstärke nicht (generell hatte ich jedoch immer die Musik, Fernsehen usw. etwas leiser gestellt als normal, da sich die Frequenzen manchmal unangenehm in den Tinnitus einkoppelten, vor allem in der Anfangsphase). Du musst jedoch für Dich selbst ausprobieren, was Deinen Tinnitus am besten beeinflusst.
Rabea
Hallo
Ich leide seit ungefähr 2 Monaten an Tinnitus. Ich habe durch die verschiedenen Statements ziemlich viele Parallelen zu mir entdeckt. Bei mir trat der Tinnitus zum ersten mal nach einem Discobesuch auf. Doch ist es wohl nicht verwunderlich, da ich schon auf vielen Konzerten war, so der Arzt. Die danach auftretenden Geräusche vergingen sonst immer nach wenigen Stunden. Am Anfang war das Pfeifen sehr agressiv und nervend. Mein HNO, bei dem ich am nächsten Tag sofort war, gab mir Gingko Tabletten zur Behandlung. Nach wenigen Tagen war der Tinnitus fast wieder abgeklungen, bis ich krank wurde. Da der Arzt nichts unternahm, wurde es in der Nacht so schlimm, dass meine Ohren ganz taub wurden und ich bis auf das wieder laute Geräusch nichts mehr hören konnte. Von da an blieb der Tinnitus. Vier Tage später bekam ich für eine Woche täglich Infusion. Doch auch das half nichts, ebenso wenig Urlaub oder Krankschreibungen.
Wenn ich besonders viel Stress hatte wurde er besonders laut. Zur Zeit ist es so, dass ich ihn meistens gar nicht mehr wahrnehme. Man muss sein Leben einfach ganz normal weiter leben. Wenn man ihn akzeptiert merkt man ihn bald kaum noch. Stress sollte man möglichst meiden. Ich habe jetzt nur noch ein Rauschen, dass ab und zu wieder zu einem Pfeifton wird.
Mögliche Behandlungen bzw. Schwächungen:
Stressbewältigung; keine laute Musik und auch auf die Musikfrequenzen achten; Meditation; abends mit leiser Musik einschlafen; den Tag über ablenken und nicht zu ruhige Orte suchen, aber auch keine zu lauten; Sport, solange man sich nicht selbst überbelastet und ansonsten ganz normal weiterleben.
Ich habe anstatt Meditation Reiki gewählt, eine japanische Meditationsform. Wenn man es ein paar mal ausprobiert hat, wird man merken, dass es hilft. Angaben zu solchen Gruppen findet man oft im Krankenhaus. Es gibt ebenfalls Sauerstofftherapien. Diese werde jedoch nicht immer von den Krankenkassen übernommen. Am besten sprechen sie ihren HNO Arzt an.
Wenn vielleicht noch irgendwer andere Behandlungsmöglichkeiten kennt, würde ich mich sehr freuen, wenn er sich bei mir melden würde. Denn ab dem 17ten Lebensjahr an so etwas zu leiden ist ja auch nicht schön.
Rabea
André
Hallo,
ich habe meinen Tinnitus im November 2001 aufgelesen. Habe seit März 2001 TRT-Noiser, die schon beachtlich geholfen haben. Wenigstens kann ich nun wieder einigermassen schlafen, was vorher nur mit Schlaftabletten (Stilnox) möglich war. Trotzdem bin ich mit meinem Zustand nicht zufrieden. Ich habe mich nun nach Absprache mit meinem Hausarzt entschlossen, in Kombination mit den Noisern eine Katadolon-Kur ab Mittwoch, 5.6.02 zu starten. Voraussichtlich werde ich die Kur während ca. 4 - 6 Monaten durchführen. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich es schaffen werde, den Tinnitus wieder aus meiner Wahrnehmung rauszuholen. Trotzdem wäre ich sehr froh, von Leuten, die bereits Erfahrung mit Katadolon haben, Inputs zu bekommen.
Übrigens hat mir die gelegentliche Einnahme von Aspirin auch geholfen. Nachdem der Tinnitus immer lauter wurde, verschwand er dann für ca. 2 - 3 Tage beinahe gänzlich. Deswegen bin ich auch überzeugt, dass die Ursache von chronischem Tinnitus auf neuronaler Basis zu suchen ist. Ich werde nun laufend meine Erfahrungen mit Katadolon in diesem Forum kundtun. Bis dann.....
Thomas Smid (Forum-Manager)
Katadolon (Wirkstoff Flupirtin) ist ja wie auch Aspirin ein Schmerzmittel, und man kann daher annehmen, dass es im Hinblick auf Tinnitus eine ähnliche Wirkung hat. Meiner Information nach ist es jedoch nur für kurzfristige Anwendungen klinisch getestet, während man im Falle des Tinitus wahrscheinlich nicht unter einer mehrmonatigen Anwendung wegkommt. Man sollte sich daher fragen, ob man dann nicht gleich die frei verkäuflichen und relativ nebenwirkungsfreien Mittel wie Aspirin, Paracetamol etc.benutzen sollte. Bei mir hat wie gesagt die unregelmäßige Einnahme der beiden letzteren Substanzen (im Schnitt vielleicht 2-3 Tabletten pro Woche) innerhalb von 18 Monaten zu einer solchen Verbesserung geführt, dass meine Ohrgeräusche fast verschwunden sind (es sei angemerkt, dass in letzter Zeit auch das Trinken von alkoholfreiem Bier einen wesentlichen Anteil an der Verbesserung hatte).
Andy
hi,
ich habe seit ungefähr einem monat, einen beidseitigen tinnitus, den ich mir relativ sicher bei einem Konzert eingefangen habe da ich nichts in den ohren trug. die sache dabei ist die, das ich Schlagzeuger in einer band bin und nun wissen möchte ob das Ohr jetzt für immer geschont werden sollte? also aufhören mit dem trommeln, was mit größter wahrscheinlichkeit nicht gehen wird, da musik für mich alles ist. also ich war ja nun auch schon beim hno arzt, der verschrieb mir tabletten----trental 600-------um die durchblutung zu fördern.
zusätzlich bekamm ich drei mal spritzen um beide ohren drum herum.
er meinte das das eigentlich helfen müsste, ich meine ist ja klar dass der mir das sagt weil wenn er mir sagen würde: Andy das geht nicht mehr weg dann wär das ganz schön scheiße für mich.
naja und jetzt hat er mir noch irgend so ne Vitamin Tabletten verschrieben--kollateral irgendwas.
er sagte zumindest zu mir das er kein problem darin sehen würde wenn ich weiterhin musik machen möchte.
nun frage ich euch, bringt das was er mir verschrieben und wie er mich behandelt hat etwas??? und kann ich weiterhin musik machen, natürlich mit etwas in den ohren, ohne mir sorgen machen zu müssen dass es schlimmer werden könnte.????
also bis jetzt bekomme ich ihn, den meister Tinnitus nur mit wenn ich abends im bett liege, ansonsten, tagsüber spielt er bei mir keine große Rolle, da ich auch viele hobbys habe und gar keine zeit hab daran zu denken.
Email Andy |
Thomas Smid (Forum-Manager)
Ich kann aus eigener Erfahrung hier natürlich keinen Rat geben, da ich nicht weiss, was für Lärmbelastungen in Deinem Fall normalerweise auftreten. Generell wird an Tinnitus leidenden Musikern aber empfohlen, weiter Musik zu machen (Tinnitus ist zu einem Teil ja auch eine seelische Angelegenheit, und die psychologische Belastung durch Aufgabe eines Berufes oder Hobbys könnte sehr beträchtlich sein). Man sollte aber sicher die üblichen Vorkehrungsmaßnahmen zur Verhinderung von Gehörschäden einhalten. Ich habe einige Webseiten gefunden, die hier einige Vorschläge für Musiker im allgemeinen und Schlagzeuger im besonderen geben (siehe http://www.rhythmics.ch/hearing.html, http://www.ms-ab.de/drum-shop/ddt_Triggerheads.htm, und http://www.haruteq.com/cope-06.htm (engl.) ).
André
ich habe nun das Katadolon während drei Tagen eingenommen. Initial 2 Tabletten, dann 3 x 1 Tablette. Zuerst hatte ich wieder volles Alarmpfeiffen im Kopf für ca. 1 Tag, dann hat sich das Ganze beruhigt. Hab mich wohl wieder zu stark auf den Tinni konzentriert. Ich habe nun das Gefühl, dass der Tinnitus nachgelassen hat. Wär natürlich super, wenn ich damit den Tinnitus loswerden könnte.
Bis jetzt habe ich folgende Nebenwirkungen mit Katadolon gespürt: trockener Mund, trockene Augen, sehr durstig, ansonsten noch keine anderen Wirkungen bemerkt. Werde meine Leberwerte regelmässig kontrollieren lassen und die Kur mal für 4 Monate durchziehen (bis ich den Tinni nicht mehr höre....)
Habe es in den letzten Woche mit Aspirin (Deinem Rat folgend) versucht. Habe jeweils ca. 250mg eingenommen. Die Reaktion war, dass der Tinni zuerst deutlich lauter (verschiedene Töne die aufkamen und wieder verschwanden) geworden ist und nach ca. 2 - 3 Stunden war er dann beinahe ganz weg. Das Ganze hat dann ca. 3 Tage gehalten. Dann hab ich wieder eine neue Aspirin einnehmen müssen. Mein Arzt meinte, dass eine Aspirineinnahme über eine lange Zeit (auch wenn nur alle 2-3 Tage) nicht ungefährlich sei (Hirnblutungen, Darmblutungen, Nierenschäden etc.). Ebenso hab ich es mal mit Panadol probiert. Da konnte ich keine Veränderung des Tinni feststellen.
Welche Erfarungen hast Du gemacht. Hast Du den Tinni einigermassen in den Griff bekommen? Hast Du manchmal einige Wochen Ruhe, oder handelt es sich nur um Tage ?
Wie siehts bei Dir mit Schlafproblemen aus ?
Hast Du schon mal TRT-Noiser ausprobiert ?
TRT-Noiser und Katadolon sollen gute Ergebnisse bringen....
Ich bin überzeugt, wenn der Tinnitus-Markt grösser, also wirtschaftlich attraktiver wäre, dann hätten wir sonst längst ein Mittel gegen den Tinni....
Gruss André
Thomas Smid (Forum-Manager)
Falls Katadolon in Deinem Fall gut hilft, wäre eine kontrollierte Einnahme sicherlich angebracht. Ich bezweifle jedoch, dass es gut ist, sich hier eine Frist zu setzen, da man sich hier nur unnötig unter Druck setzt und auf den Tinnitus konzentriert (was sicherlich kontraproduktiv ist). Wie gesagt, ich nehme nur unregelmäßig Aspirin oder Paracetamol, falls die Ohrgeräusche aus irgendeinem Grunde vorübergehend wieder stärker werden. Dies hat bei mir sofort eine stark dämpfende Wirkung (für 2-3 Stunden) und bei Wiederholung innerhalb der nächsten 1-2 Tage hat das Ohr sich dann generell wieder beruhigt, und ich komme dann in letzter Zeit auch manchmal für 2-3 Wochen ohne Medikamente aus. Es sei jedoch bemerkt, dass ich zusätzlich konsequent Koffein und Alkohol vermeide; außerdem habe ich mir angewöhnt, nicht zu früh zu abend zu essen und zu trinken, was auch wesentlich zur Verbesserung beigetragen hat
Im Moment habe ich nach etlichen Wochen deutlicher Verbesserung wieder einen kleinen Rückschlag, vermutlich hervorgerufen durch die rapide Wetterverschlechterung (mein Tinnitus scheint sehr anfällig dafür zu sein), möglicherweise aber auch durch Stress in den letzten 1-2 Wochen, oder durch die Tatsache, daß ich vor kurzem zum Test nach über einem Jahr mal wieder (alkohohaltiges) Bier getrunken habe (alkoholfreies Bier ist übrigens ein weiterer Tipp von mir zur Beruhigung des Tinnitus).
Bezüglich Deiner Bemerkung im Hinblick auf die Risiken von Aspirin: ich bin zwar kein Arzt oder Pharmakologe, und ich sage dies deshalb nur unter Vorbehalt, aber meine Informationen gehen dahin, dass Aspirin Blutungen lediglich verstärkt (da es blutverdünnend ist). Falls man also nicht schon ein offenes Magengeschwür hat oder im Schlaganfalls-Alter ist (ein Hirnschlag kann mit Blutungen verbunden sein), sollte hier also nur ein geringes Risiko bestehen (im Gegenteil, durch die Blutverdünnung kann Aspirin eine Verstopfung der Blutgefässe, d.h. das Risiko eines Hirnschlags sowie eines Herzinfarktes, primär verhindern).
Ich bin übrigens nicht ganz von Deinen wirtschaftlichen Argumenten bezüglich des Fehlens eines Tinnitus- Medikamentes überzeugt. Ungefähr 10% aller Leute leiden ja (zumindest zeitweilig) unter Tinnitus, dies müsste doch ein lukrativer Markt sein. Das Problem ist, dass Ursachen und Natur dieser Krankheit noch weitgehend unklar sind. Solange dies der Fall ist, kann eben jeder mit gutem Gewissen sein eigenes Wundermittel für teures Geld anbieten. In diesem Sinne ist der Tinnitus- Markt im Moment vielleicht sogar zu gross; für den Patienten ist er lediglich ineffektiv.
Michael Kienzler
Hallo, hier bin ich wieder um kurz über die letzten Monate zu berichten.
Ja, Tinnitus ist etwas höchst Seltsames. Nach wie vor kann ich meiner damaligen Aussage, daß erfahrungsgemäß der natürliche Verlauf von Tinnitus (nicht immer, aber bei den meisten) so ist, daß Tinnitus immer unwichtiger wird (laut Professor Hallam innerhalb von durchschnittlich 3 - 24 Monaten). Noch genauer das Leiden am Tinnitus. Mag er da sein, mal vorne im Hirn groß rumtönen und dann sich mal wieder in ein Kämmerchen verziehen wo man ihn nur noch leise oder gar nicht wahr nimmt - er bleibt ein treuer Freund. Freund deshalb, weil ich ihn als "Warner" erlebe. Immer wenn ich etwas mit Freude tue (radeln, wandern, Naturbetrachtungen, Lesen, gemütliche Bierkneipe) und dies alles nicht übertreibe (nicht mehr als 80 km radle, nicht walke sondern wandere, die Natur/Architektur genau betrachte und nicht in introvertierte Gedanken abschweife, mich beim Lesen nicht ablenken lasse - wo ist denn mein kleiner Freund, in der gemütlichen Bierkneipe in Maßen dieses sedative Getränk genieße und nicht wie in jüngeren Jahren in Exzess verfalle und daß auch noch toll finde - kurzum, geniesse). Wenn ich dies für mich so halte, spielt mein Freund keine Rolle und spielt nur noch verrückt, wenn ich mich selbst so verhalte.
Eine interessante Erfahrung habe ich aber doch gemacht. Möglicherweise ist sie typisch aber eher a-typisch: war früher ein regelmässiger (Rock-)Discogänger mit viel Tanzen und so. Nach dem Tinnitusausbruch habe ich dies lange gelassen, weil ich zwar wollte, aber mich nicht mehr traute. Dies hat sich mittlerweile geändert. Was ich aber erstaunlicherweise an mir feststellte ist, daß nach ausgiebiger "Lärmdusche" mein Tinntus an 2 Tanz-Abenden für jeweils etwa 2-3 Tage lauter wurde, an 4 anderen Tanz-Abenden aber mein Tinnitus eher weg war bzw. auch nicht schlimmer als ohne Disco ... und dies bei gleichem Lärm (und ohne Ohrschutz, neugierig wie ich bin, wollte ich's mal wieder wissen). Seltsam, seltsam. Gibt' also sowas wie Lärmentzug, soll heißen, ich glaube, ich habe schon seit Jahren Tinnitus ohne daß mich das "gejuckt" hätte, erst nach dem Schicksalschlag vor 1,5 Jahren, erst nach der darauffoldgenden Mittelohrentzündung, erst danach wurde mir mein Tinnitus als das bewußt, was er vermutlich im Anfangsstadium war: eine reaktive Trauerdepression, die ich eben an mein Ohr koppelte und mittlerweile chronisch ist. Außer oben genannte Dinge, versuche ich nicht weiter darauf einzugehen, so normal weiter zu leben wie davor (mittlerweile sogar wieder Disco/Konzerte, das Klingen danach über Stunden bis 1 Tag, entspricht dem wie 10 Jahre davor, aber ich sollte mit 38 tatsächlich mir angewöhnen Ohrstöpsel zu tragen, wiewohl ich Menschen kenne, die seit Jahren Hörgeräte tragen, unter Schwerhörigkeit und Tinnitus leiden und sich bewußt dem Lärm aussetzten mit dem Motto man sollte sein Gehör nicht immer in den Mittelpunkt stellen .... da habe ich dann mittlerweile doch eine andere Meinung).
Dennoch bleibe ich dabei, daß der Alterungsprozess nunmal nach der Pubertät einsetzt und ergo ein 38jähriger vielleicht mehr Ausdauer besitzt als ein 15jähriger, aber eben keine Höchstleistungen mehr vollbringen kann und sollte und ein 60/70/80jähriger schon gar nicht. Also auch Tinnitus als Begleiter ab eben einem gewissen Zeitpunkt in einem Leben zu betrachten, als Teil eines natürlichen Alterungsprozesses, so wie ich davon ausgehe, daß, sollte ich 70 oder 80 werden, sich irgendwann schmerzhafte chronische Situationen einstellen werden, wie Rheuma u.s.w. Deshalb ist Chronifizierung für mich auch ein annehmen auch wenn man anfangs sehr, später die meisten weniger und noch später nur noch wenige sehr darunter leiden, sonder immer weniger (mit Rückfällen). Im Idealfall ganz vergessen/ausblenden können.
Dennoch: sollte jemand am Tinnitus verzweifeln: Hilfe suchen (das tun ja auch alle die diese Seiten besuchen, um zu lernen, zu helfen oder ihre Erfahrungen zu berichten). Schließlich ist jeder Tinni tatsächlich anders. So, mal schauen, wie's in einem halben bis 1 Jahr aussieht. Melde mich dann wieder. Die Seite ist klasse, weiter so!
Grüsse und alle guten Wünsche an alle Betroffenen
Michael
Email Michael Kienzler |
Thomas Smid (Forum-Manager)
Ich kann Deine Empfehlung, den Tinnitus als einen 'Freund' zu betrachten gut verstehen.
Jedoch sollte man auch sehen, dass er letztlich anzeigt, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist (wo auch immer dies letztlich sein mag). Der seelische Zustand beeinflusst die Ohrgeräusche sicherlich stark (auch bei mir), und deshalb wird es ja auch empfohlen, Stress zu vemeiden usw.. Leider wird es oft so dargestellt, als ob man den Tinnitus durch entsprechende Maßnahmen nur lindern könnte, er aber im Grunde für den Rest des Lebens bleibt (nicht gerade eine ermutigende Aussicht). Ich bin jedoch der (laienhaften) Meinung, dass man ihn bei entsprechender Lebensweise ganz zum Verschwinden bringen kann. Dies mag mit einigen zeitweiligen Einschränkungen verbunden sein, aber ich glaube, die meisten Leute würden dies einem bleibendem Tinitus vorziehen . Mehr als bei anderen Krankheiten kommt es meiner Meinung nach hier auf Eigeninitiative an, da es bislang ja keine allgemein wirksamen Medikamente und Therapien dagegen gibt (in gewisser Hinsicht sind wir hier medizinisch noch im Mittelalter, aber auch dort ist es Leuten ja gelungen, Krankheiten zu kurieren).
D. Blind
Na endlich mal einer, der genau wie ich der Meinung ist, dass der Tinnitus auch wieder verschwinden kann !
Den Tinnitus als Freund zu betrachten ist zwar in manchen Stunden der einzige Ausweg, aber ehrlich gesagt
habe ich genung Freunde ! Da brauch ich den Tinnitus als Freund nicht auch noch.
Also ich werde alles dafür tun, den Tinnitus zu bekämpfen.
Ich werde mich dabei nicht stressen, aber ich gebe nicht auf!
Niemals !
Liebe Grüße
Doro
Email D. Blind
Thomas Smid (Forum-Manager)
Eine zu aggressive Ablehnnung des Tinnitus ist sicherlich ebensowenig ratsam wie vollkommene Resignation. Meiner Meinung nach sollte man ihn eher so sehen wie ein gebrochenes Bein: man muss es akzeptieren für eine gewisse Zeit, aber schließlich heilt es auch wieder aus. Aber genau wie ein gebrochenes Bein nicht wieder heilt, falls man weiter auf diesem geht, wird der Tinnitus auch nicht besser, falls man sein Leben nicht zeitweilig entsprechend darauf abstellt. Leider wird ja von Ärzten und Wissenschaftlern vielfach der Eindruck vermittelt, dass Tinnitus nicht heilbar ist, was in diesem Sinne sicherlich alles andere als förderlich ist. Ich persönlich bin bereit, mich falls notwendig auch einige Jahre in gewisser Hinsicht einzuschränken, falls hierdurch eine Heilung erzielt werden kann, und die bisherige stetige Verbesserung in den letzten 18 Monaten bestätigt mich hier nur.
Herbert
Hallo Tinnitusianer,
schön, dass es dieses Forum für Betroffene gibt. Ich selbst habe seit 2 Jahren einen Tinnitus mit dem ich bisher allerdings ganz gut zurecht komme. An Behandlungen habe ich in der akuten Phase so ziemlich alles gemacht (Laser, Druckkammer, Infusion, diverse Tabletten etc.), irgend wann konnte ich dann diese ganzen statistischen Erfolgswahrscheinlichkeiten nicht mehr hören und hab mit der Behandlerei aufgehört. Eine definitive Wirkung habe ich nur bei der Druckkammerbehandlung gespürt, der Tinnitus ließ deutlich nach, meldete sich dafür dann aber prompt auch noch auf dem anderen Ohr.
Als wissenschaftlich interessierter Mensch hat mich an der ganzen Geschichte bisher eigentlich am meisten gewurmt, dass man den Eindruck hat, hier würde überhaupt keine zielgerichtete Forschung betrieben.
Bei der Ursachenkette habe ich einiges der gängigen Vorstellungen zu bieten, totzdem ist mein Tinnitus mit einer gewissen Besonderheit aufgetreten, die aber kein Arzt irgendwie zuordnen konnte. Ich habe die Angewohnheit auf dem Bett zu lesen und dabei den Kopf seitlich mit der Hand abzustützen, wodurch eine erhebliche Querbelastung der Halswirbelsäule entsteht. Hierbei hatte ich erstmals kurzzeitig meinen Tinnitus, der aber mit einem Kopfschütteln rasch beseitigt werden konnte. Mein richtiger Tinnitus entstand "ähnlich", nämlich nachts, als ich auf dem Bauch liegend, (im Schlaf) mir ziemlich extrem die Halswirbelsäule verdreht habe (sozusagen bis zum Anschlag und ein Stück mehr). In dieser Position bin ich mit Pfeifton erwacht.
Orthopädische Untersuchungen haben hier nichts ergeben, aber grundsätzlich halte ich neben der Durchblutungstheorie und Lärm auch die Halswirbelsäule als Auslöseursache eines Tinnitus für ziemlich wahrscheinlich. Seitens "meiner" Ärzte habe ich hierzu allerdings nur Schulterzucken ernten können.
Gruß, Herbert
D. Blind
Hallo,
als erstes muss ich sagen, dass diese Seite die beste ist, die mir im Zusammenhang mit Tinnitus bis jetzt begegnet ist.
Ich selbst bin 28 Jahre alt und habe seit zwei Jahren Tinnitus.
Nachdem alles nichts half, Infusionen, Akupunktur, Massagen.... war ich kurz davor zu resignieren.
Durch Zufall erfuhr ich von einer Freundin, dass es eine Methode ( manche Sagen Heilmethode ) gibt die dem Körper neue Energie zuführt. REIKI
Skeptisch und missmutig meldete ich mich zum Einführungskurs Reiki an.
Nach diesem Wochenende veränderte sich meine gesamte Körperwahrnehmung, und ich begann meinen Ohren durch gelerntes Handauflegen Energie zukommen zu lassen.
Nach einigen Wochen wurde mein Tinnitus wesentlich leiser.
Dies ist echt kein spiritueller Humbug, denn ich bin Arbeitsberaterin auf dem Arbeitsamt und eigentlich recht bodenständig.
Nun habe ich mich zum 2.Grad Reiki angemeldet.
Das einzige was mir Linderung verschafft hat !!!
Bei Interesse:
http://www.Reiki.de
Liebe Grüße
D.Blind
Email D. Blind