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Renate
Hallo,
Ich leide seit 4 Jahren unter Tinnitus am linken Ohr. Seit Januar diesen Jahres hat es sich links verschlimmert. Erste Diagnose meines HNO war Gehörsturz. Infusionstherapie half nicht. Schwindelanfälle kamen hinzu. Plötzlich war der Tinnitus auch rechts. Ich wurde überwiesen an eine Uni-Klinik in münchen. Die Diagnose dort lautete Otosklerose beidseitig.
Hier nun meine Frage:
Wer hat die gleiche Diagnose? Meine Otosklerose ist mehr im Innenohr und die Knochen zersetzen sich matschig. Deshalb muß ich jetzt Calzium und ein Medikament gegen Osteoperose einnehmen, damit die Knochen sich kalkig zersetzen. Erst dann, wurde mir gesagt, könne man evtl. operieren.
Wer hat Tips und Hilfe für mich?
Grüße Renate

Ingrid Titze
Hallo Renate,
Bin zufällig auf deine Info zu Otosklerose, Tinnitus gekommen. Mich interessiert, das Medikament, das dir empfohlen wurde - gegen Osteoporose - war das Ossiplex?
Ich hatte vor Jahren Gehörsturz, dann kam bei mir Tinnitus. Zwischenzeitlich hab ich Otosklerose beidseits und lebe nun nach rechtsseitiger zweifacher Operation (Stapesplastik) mit Hörgeräten.
Den Versuch mit dem Medikament Ossiplex hab ich auch schon hinter mir, so ca. 3 Monate, aber von einer Besserung war bei mir nicht dir Rede - leider hab ich durch dieses Medikament Gelenksschmerzen bekommen - in meinem konkreten Fall - Hüftschmerzen, sodaß ich ziemliche Beschwerden beim Gehen bekommen habe. Seit nun ca. 5 Monaten nehme ich dieses Medikament nicht mehr, mit dem Erfolg, daß meine Hüftschmerzen deutlich nachgelassen haben. Dies ganz kurz zu meinen Erfahrungen mit dem Medikament. Mit der Otosklerose und auch mit dem Tragen der Hörgeräte habe ich gelernt zu leben.
Gruß
Ingrid aus Innsbruck
Email Ingrid Titze |

Renate
Hallo Ingrid,
Es freut mich, dass ich endlich eine Rückmeldung bekommen habe. Das Medikament nennt sich Ossin. Zusätzlich muß ich Kalzium nehmen. Seit 4 Wochen befinde ich mich in Behandlung beim Orthopäden, wegen starker Schulterschmerzen. Vielleicht ist das bei mir dann auch eine Nebenwirkung dieses Medikaments. Daran hätte ich nie gedacht, dass meine Schultergelenksschmerzen von diesem Ossin kommen könnten. Werde das gleich beim nächsten Arzttermin ansprechen. Ansonsten hat sich bei meiner Otosklerose noch nichts verändert. Mein HNO meinte aber auch, mindestens 1 Jahr lang müßte ich das durchziehen, um vielleicht einen Erfolg zu erzielen. Wieso hast Du bereits zwei OP`s rechts. Wie war das genau. Ich wüßte über Deinen Fall zu gern genaueres.
Auf baldige Rückantwort hoffend.
Renate aus Dollnstein
Email Renate |

T.
Die Beiträge auf Ihrer sehr guten Site habe ich mit großem Interesse gelesen. Ich selbst lebe seit ca. 3-4 Jahren mit einem in Intensität und subjektivem Störungsempfinden sehr unterschiedlichen Pfeifen in den Ohren. Der Beitrag von Kai bzgl. der Computerfestplatte als (Mit)auslöser verstärkt meinen eigenen Verdacht diesbezüglich. Berufsbedingt arbeite ich sehr viel mit Computern, insbesondere auch - mehr als wahrscheinlich gesund ist - mit einem Laptop einer renommierten Marke. Bei näherem Hinhören gibt die Festplatte eine (unsauber geformte) hohe Frequenz ab, die mit meinem inneren Pfeifen in der Frequenz übereinzustimmen scheint.. Laptops anderer Hersteller pfeifen oder surren auch, jedoch klingen diese Töne irgendwie "sauberer", eine Frequenzanalyse wäre mal interessant. Auf einer amerikanischen Website las ich vor einiger Zeit etwas über "Silent PCs", in der Argumentation dieser Produkte wird auch auf Zusammenhänge mit Tinnitus hingewiesen. Allerdings glaube ich auch, dass es weiterer Ursachen bedarf; bei mir dürfte Stress (Pleite meines damaligen Arbeitgebers) mitauslösend gewesen sein.
Mich würde interessieren, ob andere T-Patienten bzgl. Computerarbeit, Festplatten- und evtl. Lüftergeräuschen ähnliche Vermutungen haben. Ich selbst werde jedenfalls bei künftigen Modellen extrem hohen Wert auf die von PC oder Laptop produzierte Geräuschkulisse achten...

Thomas Smid (Forum-Manager)
Ich hatte in der Anfangsphase (als mein Tinitus noch wesentlich stärker war) auch einige Probleme mit dem Laufgeräusch meines Computers (obwohl die Frequenz doch wesentlich verschieden war). Ich habe dann in der Regel zur Ablenkung das Radio nebenbei angehabt (falls die Arbeit keine starke Konzentration erforderte).
Es gibt übrigens eine (englischsprachige) Website http://www.relaxingaudio.com, von der man Geräuschkulissen herunterladen und auf seinem Computer installieren kann (Preis $15 für die Lite- Version). Ich wollte dies jüngst testen (es war bis vor kurzem noch Freeware), aber auf meinem System (Windows 98SE) läuft das Programm leider nicht, vermutlich da ich nicht die neueste Version von ActiveX Controls installiert habe. Ich habe aber ohnehin in der Zwischenzeit keine Probleme mit dem Laufgeräusch meines Computers mehr, so dass es für mich sowieso nicht mehr so interessant ist.

Rainer Buurman
Hallo!
Ich habe genau am 1. Januar dieses Jahres einen Tinnitus bekommen, allerdings weder durch Feiern noch durch Knallerei am Sylvesterabend. Genauer gesagt hatte ich bereits vor knapp 13 Jahren einen Tinnitus, der durch Infusionen fast ganz beseitigt werden konnte und mich seitdem nie wieder gestört hat. Als ich dann aber am 1. Januar 2003 aufwachte, war ein extrem lautes Pfeifen in meinem Kopf, quasi über Nacht entstanden. Mein Arzt bescheinigte mir einen Schaden im Innenohr (wodurch auch immer), und durch Infusionen und Tabletten (Naphtilong) konnte der Tinni langsam eingedämmt werden. Ich habe mir zudem noch Massagen im Nacken- und Halsbereich verschreiben lassen, die meiner Meinung nach ebenfalls geholfen haben.
Meine Frage an euch ist nun, ob sportliche Aktivitäten wie Joggen auch hilfreich gegen Tinnitus sein können, und wenn ja, wie oft und lange sollte man es durchführen? Und wie wirksam sind Arzneimittel, die dieses Gingko Biloba enthalten, wie z. B. Craton oder Tebonin? Ein Apotheker sagte mir, daß durch eine längere Einnahme wie Craton Tinnitus sogar ganz verschwinden kann. Hat irgendjemand da Erfahrungen gemacht?
Grüße, Rainer
Email Rainer Buurman |

Thomas Smid (Forum-Manager)
Ich persönlich habe festgestellt, dass starke körperliche Anstrengung den Tinnitus verschlimmert, und gehe im Moment nur noch einmal alle 14 Tage ins Fitnesszentrum; ausserdem habe ich die Intensität des Trainings etwas reduziert. Generell soll man bei Tinnitus ja Stress meiden, und dies sollte auch für sportliche Aktivitäten gelten. Es gibt hier jedoch keine allgemein gültigen Regeln, und man muss dies selbst für sich ausprobieren. Letzteres gilt auch für Deine Frage bezüglich der Medikamente: manche Leute berichten, dass Gingko Biloba Tabletten (z.Bsp. Tebonin) Ihnen geholfen haben, bei den meisten ist es jedoch wirkungslos oder verschlimmert sogar die Symptome (siehe zum Beispiel die Einträge von Thomas und Norbert Schaeffler auf Seite 3). Wissenschaftlich ist die Wirkung dieser Tabletten nicht nachgewiesen (siehe http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0102b.php3).

Nursemanu
Hallo,
Leide selbst seit einiger Zeit an Tinnitus, habe das "übliche Prozedere" hinter mir (d.h.durchblutungsfördernde Tabletten, Infusionen, Sauerstofftherapie). Alles ohne Erfolg.
Habe mich daraufhin intensiver mit dem Thema beschäftigt da ich nicht aufgeben will.Hat jemand Erfahrungen mit der "Biomentalen Therapie" von Dr. Greuel? Ich halte seine Ansätze für sehr interessant, er geht u.a. von einer bestimmten Persönlichkeitsstruktur aus welche in Zusammenhang mit Daueranspannungen an Tinnitus erkrankt.( habe mich in seinen Ausführungen haargenau wiedergefunden!) Er sagt auch ganz klar daß es eine Störung des autonomen Nervensystems ist, die sich im Hörorgan äußert.Ich bin zwar kein Fachmann aber denke daß es genau so ist!
Ich kann übrigens der negativen Beurteilung in Bezug auf Sport nicht zustimmen. Habe eine deutliche Besserung bei mir nach Besuchen im Fitnesscenter festgestellt. Ich war letzte Woche z.B auch öfters schwimmen und habe im Freibad relaxt was mir sehr gut tat. Ist für mich auch völlig logisch, denn nach Sport fühle ich mich immer gut, bin entspannt und Entspannung beruhigt ja die Nerven!
Deutliche Zunahme der Geräusche stellte ich schon nach kleineren Mengen an Alkohol fest, ist auch einleuchtend denn Alkohol wie leider auch meine täglichen Zigaretten sind nun mal Nervengifte.
Also falls jemand Informationen zur biomentalen Therapie hat würde ich mich sehr freuen von euch zu hören. Aber auch sonst bin ich für jeden Ratschlag offen!
Email Nursemanu |

Thomas Smid (Forum-Manager)
Die biomentale Therapie wird, soweit ich informiert bin, nur von Dr. Greuel durchgeführt und ist recht umstritten. Letzteres sollte nicht unbedingt ein Argument dagegen sein, da andere Methoden ja auch kaum einen Erfolg garantieren können. Meiner Meinung nach kann man sich jedoch die erheblichen Kosten für derartige Therapien sparen, indem man selbst einige Umstellungen in seinem Alltag durchführt (manche der angebotenen Therapien machen es zum Beispiel zur Bedingung, dass man während der Behandlung Nervengifte wie Kaffee und Tee vermeidet, was an sich schon zu einer gewissen Besserung führen sollte, aber dies kann man ja auch für sich umsonst einrichten).
Bezüglich des Sports: ich spreche mich nicht grundsätzlich dagegen aus, aber man sollte sich meiner Erfahrung nach körperlich nicht verausgaben, da dies ja auch eine Form von Stress sein kann, welche die Nerven nicht entspannt sondern anregt.

L.T.
Hallo !
Bin seit 4 Wochen von Tinnitus geplagt, der sich nach einem Discobesuch verschlimmert hat, bzw. verändert hat. Mein erster HNO-Arzt meinte, ich müsse damit leben, nachdem die verschriebenen durchblutungsfördernden Mittel nichts bewirkt haben. Der zweite HNO-Arzt riet mir eine Sauerstofftherapie in der Druckkammer, die ich jetzt durchziehen werde. Allerdings bin ich im Internet auf verschiedene Aussagen gestossen, dass bei einigen Patienten die Ohrgeräusche schlimmer wurden nach einer solchen Therapie, was mich natürlich ein wenig beunruhigt.
Welchen Zusammenhang zwischen Verschlimmerung des Tinnitus und Sauerstofftherapie gibt es? Gibt es neuere Erkenntnisse darüber?
Danke für eventuelle Informationen
L.T.

Thomas Smid (Forum-Manager)
Es gibt generell keine gesicherten Erkenntnisse bezüglich der Wirksamkeit von Tinnitustherapien, sei es Infusion, Druckkammer oder andere. In den meisten Fällen basieren diese Therapien auf die Annahme, dass der Tinnitus mit einer Durchblutungsstörung verbunden ist, und dass eine Verbesserung der Durchblutung die Ohrgeräusche verringert. In neuerer Zeit hat sich jedoch die Erkenntnis durchgesetzt, dass Tinnitus im wesentlichen eine Nervenstörung ist und deshalb kaum durch derartige Maßnahmen beeinflussbar ist (siehe http://neuro24.de/tinnitus.htm). Die überwiegende Mehrheit der Leute stellt nach einer derartigen 'Therapie' auch keine Änderung ihres Zustandes fest, und nur für relativ wenige wird es entweder besser oder schlechter. Man sollte sich sich vor Augen halten, dass diese Prozeduren mit einigem Stress verbunden sind, was an sich schon den Tinnitus verschlechtern kann (obwohl dies keine dauernde Verschlechterung sein muss).
Meiner persönlichen Ansicht nach gibt es nur ein sicheres Mittel zur Verbesserung, und das ist die konsequente Vermeidung einiger Sachen im täglichen Leben, so dass der ohnehin schon überreizte Gehörnerv nicht noch weiter angeregt wird (siehe meine Homepage). Das Problem ist, dass es sich hier um die Nervenstörung eines Sinnesorgans handelt, d.h. es kommt zu einer Rückkopplung der Störung, welche sich daher von selbst erhält. Man kann daher nur langfristig mit einer Verbesserung rechnen, falls man wie gesagt weitere Nervenanregungen vermeidet und stattdessen alles zur Nervenberuhigung tut.

Michael
Hallo L.T.
Wie gehts Dir denn heute? Hattest Du schon vor der Disco Tinnitus ?
Zur Zeit habe ich ein ähnliches Problem. Mein Tinnitus ist durch ein knalliges Straßengeräusch mal wieder stärker geworden. Seit knapp 4 Wochen ist er schärfer und irgendwie lauter. Am Vorabend (Herrentag) war ich kurz in einer lauteren Kneipe, danach konnte ich allerdings nichts am Ohr bemerken.
Probleme mit Straßengeräuschen hatte ich schon einmal und es sich gab sich nach 2-3 Monaten. Es war damals kurz vor Weihnachten. Ich hab hier im Forum auch dazu gepostet damals.
Gute Besserung
Michael
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I.M.
Ich leide nunmehr seid fast 9 Jahren an quälenden Ohrgeräuschen und bin dabei erst 25 Jahre alt.
Nachdem ich aufgrund von Mobbing in der Schule abends oft nicht einschlafen konnte, habe ich leise Walkman gehört und mit mit Kopfhörern eingeschlafen. Nach einiger Zeit spürte ich einen Druck auf meinem linken Ohr und ein leichtes Dröhnen. Da ich zuvor eine Sendung zum Thema Tinnitus gesehen hatte ging ich sofort zum Arzt. Dieser teilte mir "einfühlsam" mit, ich müsse damit leben. Panisch bin ich nach Hause gefahren und abend hörte ich auf der rechten Seite einen zusätzlicher Ton. Alle Ärzte konnten nichts feststellen, haben aber auch keine Infusionstherapie angeordnet.
Einige Zeit konnte ich mit den Geräuschen leben aber mit den Jahren werden diese immer schlimmer. Es handelt sich dabei um ein konstantes Rauschen und einen Pfeifton, der in Intervallen zu hören ist, ähnlich eines verstopften Heizungsrohres. Mittlerweile höre ich zwischen 3-4 unterschiedliche Töne parallel, die unerträglich laut sind. Wäre es ein konstanter Ton, könnte ich mich daran gewöhnen aber ich erschrecke jedes Mal, wenn er von neuem einsetzt. Zudem habe ich immer wieder Schwindelattacken bei denen ich für ca. 7 Sek. ein irre lautes Pfeifen höre, das dann wieder verschwindet. Ich bin am verzweifeln!!!
Mein Familiäres Umfeld nimmt mich nicht ernst und tröstet mich mit den Worten, es liege am Stress. Die unterschiedlichen Ärzte lassen einem kaum ausreden und zucken mit den Schultern. Ich weiß einfach nicht, wo ich ansetzen muss.
Irgendeinen Grund muss mein Tinni doch haben! Hinzu kommt meine krankhafte Angst vor Lärm. Ich trage den ganzen Tag über Ohropax im rechten (schlimmeren) Ohr, habe mich zurückgezogen, gehe weder zu Parties, noch ins Kino oder in Kneipen. Muss ich mit dem Zug fahren, bekomme ich Panik-Attacken durch das Quietschen des Zuges. Freunde behaupten, dass ein "normaler" Lärm meinen Tinni nicht verschlimmern kann, aber ich habe dennoch Angst eine Verschlimmerung wohlmöglich selbst zu verschulden. Ich würde mich so sehr über Rat und Hilfe freuen!! Ich weiß nicht mehr an wen ich mich wenden soll und fühl mich so allein gelassen.
I.M.

Thomas Smid (Forum-Manager)
Vorweg, ich nehme an, dass es sich bei den Walkman- Ohrhörern um diese Art handelt, welche man in den Gehörgang steckt. Ich würde diese auf keinen Fall mehr benutzen, da sie, wie bei mir auch, vermutlich den Tinitus ausgelöst haben. Benutze nur solche Kopfhörer, welche leicht auf die Ohrmuschel aufliegen und den Gehörgang nicht vollständig abschließen und somit nicht den Druckausgleich im Ohr verhindern (selbst dann sollte man natürlich Lautstärke und Zeitdauer auf ein vernünftiges Maß beschränken).

Deine Ängste sind sicherlich verständlich und werden von den meisten Tinnitusleidenden durchgemacht. Es kommt meiner Ansicht nach jedoch darauf an, diese zu überwinden, indem man durch konstruktive Maßnahmen schrittweise Verbesserungen (sei es auch noch so kleine) herbeiführt. Laute Umgebungen zu vermeiden, ist in dieser Hinsicht sicherlich keine schlechte Idee, da man ja ein ohnehin überreiztes Gehör nicht noch weiter strapazieren will. Es dürfte in den meisten Fällen jedoch hinreichen, in den entsprechenden Situationen Ohrstöpsel zu benutzen. Es ist jedoch wohl nicht zu empfehlen, Ohropax den ganzen Tag über zu benutzen, da dies zum einen den Tinnitus noch lauter erscheinen lässt, und zum anderen den Druckausgleich im Ohr verhindern kann. Letzteres kann das Pfeifen auslösen, welches Du öfters hörst. Ich würde diese kurzfristigen Töne jedoch nicht so wichtig nehmen. Diese kommen auch bei Leuten vor, welche keinen Tinnitus haben, wenn der Druckausgleich im Ohr gestört ist. Sie sind in Deinem Fall nur lauter (ich habe sie manchmal auch, vor allem wenn ich nachts Ohrenstöpsel benutze, um bei äußeren Lärm besser schlafen zu können; ich nehme dann den Ohrstöpsel kurz heraus und der Ton verschwindet).
Ich würde mehr daran arbeiten, das konstante Rauschen zu reduzieren, dann werden die Pfeiftöne auch nachlassen. Bei mir hat die vollkommene Vermeidung von Koffein und Alkohol wesentlich dazu beigetragen. Generell sollte man alle nervenanregenden Substanzen vermeiden und alles mögliche zur Nervenberuhigung tun. Eventuell sollte man in Betracht ziehen, sich vom Arzt für ein paar Wochen ein Nervenberuhigungsmittel verschreiben zu lassen. Dies sollte den Tinnitus positiv beeinflussen und einem eine gute Grundlage für eine weitere Verbesserung geben, da einem die Angst genommen wird, wenn man feststellt, dass der Tinnitus kontrolliert beeinflusst werden kann (ich habe in der Anfangszeit auch für kurze Zeit Tranquilizer (Temazepam) genommen, habe aber dann per Zufall herausgefunden, dass bei mir normale Schmerztabletten (Aspirin, Paracetamol) den Tinnitus stark dämpfen und habe deshalb diese bei Bedarf genommen. Man sollte jedoch keine kurzfristige vollständige Genesung erwarten und nicht mit Gewalt versuchen, eine Verbesserung herbeizuführen, sondern langfristig gewisse Maßnahmen (wie oben angedeutet) aufrechterhalten.
Zusätzlich würde ich in Deinem Fall jedoch auch abklären, ob der Druckausgleich in Deinen Ohren möglicherweise behindert ist (d.h. die Eustachische Röhre blockiert ist). Dies könnte wesentlich zum Problem beitragen.

Philipp
Vielleicht kann der folgende Hinweis einigen weiterhelfen:

Ich selbst habe etwa vier Wochen unter Tinnitus gelitten. Da ich sehr viel Stress hatte (mit teilweise mehr als 20 Stunden Arbeit am Tag), schien die Ursache klar. Meine HNO-Ärztin in Berlin stellte nach einer kurzen Untersuchung fest: Tinnitus, der allein mit durchblutungsfördernden Mitteln (Trental) und Infusionen behandelt werden kann, Heilungschancen 50/50.
Nach etwa zwei Wochen und sechs Infusionen schien das Geräusch (zumindest zeitweise) weg zu sein. Erleichtert machte ich mich auf eine Dienstreise, auf der das Geräusch aber wiederkam.
Bei einem HNO-Arzt in Freiburg wurde ich daher wieder vorstellig, um mit den Infusionen weiterzumachen. Der stellte bei seiner Voruntersuchung folgendes fest:
- Der Druckausgleich zwischen Ohr und Nase funktionierte bei mir nicht, zum einen durch permanenten allergischen Schnupfen, durch Gewichtsabnahme in den Vormonaten und empfindliche Gehörgänge.
- Die Berliner HNO-Ärztin hatte schwer zu erkennenden Ohrenschmalz, der das Trommelfell abdeckte, übersehen.
- evl. noch ein Problem mit der Stellung der Halswirbel (wohl durch falsche Schlafhaltung (zu viele Kopfkissen)).
Ein Nasenspray für vier Euro löste die Probleme und den Tinnitus in Luft auf...

Die o.g. Ursachen waren nicht nur entscheidend für den Tinnitus. Etwa zwei Jahre zuvor wurde ich in der Berliner Charité mit völlig falscher Diagnose tagelang in der Neurologie behandelt, weil ich Gleichgewichtsstörungen hatte. Damals hieß es, es gäbe Verdacht auf einen Hirntumor, dabei waren wahrscheinlich nur die o.g. Probleme die Ursache!

Ich kann nach dem Erlebten allen nur unbedingt raten, mehrere Expertisen bei einem Tinnitus einzuholen. Bei mir hat erst der HNO-Arzt in Freiburg (der auch ansonsten sensationell kompetent war) helfen können. Ohne die Dienstreise nach Freiburg säße ich wahrscheinlich heute noch bei den Infusionen...

Beste Grüße!

Thomas Smid (Forum-Manager)
Ich würde sicherlich mit Dir übereinstimmen, dass man so viele Meinungen wie möglich einholen und danach die Behandlung einrichten sollte. Trotzdem kann man jedoch wohl in den meisten Fällen einen derart schnellen Erfolg wie bei Dir nicht unbedingt erwarten. Wie bereits mehrfach von mir auf diesen Seiten erwähnt, gibt es (wie in meinem Fall) aber auch dann noch gute Chancen auf eine Verbesserung oder gar Heilung, indem man langfristig zum Beispiel Nervengifte wie Koffein und Alkohol konsequent vermeidet und auch sonst alles mögliche zur Nervenberuhigung tut (alkoholfreies Bier wirkt bei mir sehr gut).

Elke
Erstmals ein großes Lob zu diesem Forum. Endlich mal etwas Positives!

Ich habe seid 2 Monaten Tinnitus (hoher Pfeifton) ausgehend von Verspannungen der Halswirbelsäule und psychischen Stress.
Bin bei einem Heilpraktiker in Behandlung, was noch nicht viel brachte.
Was mich am meisten belastet ist, dass beim Fernsehen sich das Geräusch extrem verstärkt. Somit ist auch eine Entspannung mal abends vor dem Fernseher kaum noch möglich.
Haben Sie oder jemand anderes einen Rat dazu was ich da machen kann?
Vielen Dank im voraus.
Grüße, Elke

Thomas Smid (Forum-Manager)
Ich persönlich würde vorübergehend Ohrenstöpsel beim Fernsehen verwenden und dann den Ton des Fernsehers etwas lauter stellen (falls es die Familie and Nachbarn erlauben). Dies sollte die hohen Frequenzen, welche sich in den Tinnitus einkoppeln, herausfiltern.
Auf jeden Fall sollte man jedoch Maßnahmen ergreifen, um die Intensität des Tinnitus allgemein zu verringern, d.h. man sollte insbesondere nervenanregende Substanzen wie Koffein (Kaffee, Tee, Cola) und Alkohol vermeiden. Es kann jedoch mehrere Wochen oder gar Monate dauern, bis sich hier eine deutliche Besserung einstellt. Du kannst auch mal versuchen, ob bei Dir (wie in meinem Fall) alkoholfreies Bier positiv anschlägt.

Thorsten
Hallo an alle Tinnitus geplagten,

Ich (38) möchte mit diesem Beitrag versuchen, anderen bei der Suche nach der Ursache für ihren Tinnitus zu helfen.
Der Tinnitus hat ja bekanntermaßen viele Ursachen, Vorgeschichten und resultiert in individuellen Leidensgeschichten. Ich möchte von meinen eigenen Erfahrungen berichten, weil ich glaube, daß es vielleicht dem einen oder anderen helfen könnte.

Ich habe vor ca. 4 Jahren urplötzlich einen saftigen Hörsturz (ca 20dBA) auf dem rechten Ohr erlitten, der mit einem sehr lauten Tinnitus einherging. Von meiner Sicht aus gab es zu diesem Zeitpunkt keinen der klassischen Tinnitusauslöser in meinem Leben. Will heissen, ich hatte keine übermäßige akustische Belastung, keinen außergewöhnlichen Stress, keine Ohrkrankheit, keine persönlichen Probleme, nix mit dem Gebiss etc.. (Seit über 20 Jahren praktiziere ich Autogenes Training und treibe regelmäßig etwas Sport. Ich habe also ansonsten einen recht guten Draht zu meinem Inneren und kann gut abschalten) Mit meiner Gesundheit hatte ich bis dahin nie irgendwelche nennenswerten Probleme gehabt.
Nachdem sich nach einer Woche keine Besserung einstellte, bin ich zum Ohrenarzt, der mich zu einer 10 tägigen ambulanten Cortison-Therapie schickte. Danach war der Hörsturz gottseidank behoben aber der Tinnitus noch da und sehr laut. Aufgrund eines vor über 10 Jahren erlittenen HWS Schleudertraumas, kam als ein möglicher Grund natürlich der Nacken in Betracht. Nach einer Reihe von Massagen wurde der Tinnitus zwar etwas leiser, war aber immer noch extrem störend.

Ich will gar nicht weiter ins Detail gehen, wie der Tinnitus einem das Leben sauer machen kann - das kennt jeder Betroffene selber zur Genüge. Ich habe mich mit mir selbst beschäftigt und mich nicht auf Ärzte, Medikamente usw. verlassen. Wobei dies bitte nicht heißen soll, daß Ärzte einem generell nicht helfen können. Das muß jeder selber für sich entscheiden. Ich hatte instinktiv das Gefühl, daß ich das selber in den Griff kriegen muß.
Was auch immer der Grund für meinen Tinnitus ist, ich war und bin der Meinung, daß er ein Signal meines Nervensystems ist, welches mir etwas mitteilen soll. Offensichtlich ist die Mitteilung, daß etwas in meinen Gewohnheiten oder meinem gesamten Leben falsch läuft. Nur was ist das, wenn man auch bei kritischster Analyse nichts findet, was außergewöhnlich wäre ?

Jetzt nach vier Jahren Selbstbeobachtung und diverser eigener "Experimente" (also bezüglich meiner Gewohnheiten, Lebensführung...) habe ich zumindest für mich folgendes herausgefunden:
Ich bin seit ca. 10 Jahren ein leidenschaftlicher Weintrinker. Dies soll aber nicht heißen, daß ich im klinischen Sinne Alkoholkrank wäre. Nein, ich habe über Jahre (fast ausschließlich abends) gerne, gemütlich und geniesserisch 2-3 Gläser Wein pro Tag getrunken, dabei hervorragend geschlafen und mich wohlgefühlt. Morgens habe ich mich wach und fit gewühlt und bin oftmals schon um 5:00 Uhr früh eine halbe Stunde joggen gegangen.
Mit der Zeit aber hat mein Körper mir aber verschiedentlich zu verstehen gegeben, daß ich wohl doch nicht so erholsam schlafe, wie mir das subjektiv vorkam. Abseits von der Tinnitusgeschichte hatte ich z.B. einige Male plötzlich massive nervöse Störungen am Morgen (scheussliches Gefühl, grundlose Nervosität mit Angstzuständen etc.). Draufhin habe ich mal einige Zeit versuchsweise garkeinen Alkohol getrunken und versucht immer mindestens eine Stunde länger zu schlafen, als mein bis dahin üblicher Bedarf von ca. 7 Stunden. Sprich: wenn man aufwacht einfach nochmal umdrehen, auch wenn man nicht sofort wieder tief einschläft.
Nach zwei Tagen waren sofort die akuten nervösen Störungen weg und der Tinnitus wurde plötzlich merklich leiser. Das hat mich sehr überrascht. Seitdem habe ich diese Strategie beibehalten und stelle eine langsame aber stetige Besserung des Tinnitus bei mir fest. Im Gegensatz zu dem recht lauten Pfeiffen, welches ich die ersten 3 Jahre über hatte, ist der Tinnitus nun seit ca. einem Jahr bei normalem Umgebungsgeräusch quasi nicht mehr wahrnehmbar. Genz weg ist er (noch) nicht aber er versaut mir nicht mehr mein Leben.

Ich hoffe er geht irgendwann ganz weg. Das wünsche ich auch allen anderen Tinnitus geplagten.
Für mich sieht es bislang also so aus, als ob ich über Jahre hinweg eben nicht genug geschlafen habe, weil der Alkohol versteckt die eigentliche Erholung im Schlaf stört.


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